Subsidiary Governance Modell

Das Subsidiary Governance Modell besteht aus sechs Grundlagen-/Inhaltsmodulen und sechs resultatorientierten Modulen.

Die sechs Inhaltsmodule bestimmen den Inhalt bzw. die Grundlage der Subsidiary Governance, weshalb man sie auch «Grundlagenmodule» nennen kann. Sie beantworten die Frage, welche Themen für gute Führung und Kontrolle einer Subsidiary fundamental und wichtig sind und liefern somit eine Aussage über die Qualität dessen, was in einem Unternehmen vorhanden ist oder nicht. Mit anderen Worten: Die Steuerung und Kontrolle von Niederlassungen muss die Bereiche System, Mission, Integrität, Anspruchsgruppen, Risiko und Audit umfassen. Ohne diese inhaltliche Konkretisierung bleibt Subsidiary Governance ein schwer greifbarer Begriff.


© Patrick Renz, Nikola Böhrer & Marc K. Peter (2023)



Die Resultatmodule repräsentieren die zweite Dimension. Sind die sechs Inhaltsmodule innerhalb eines Unternehmens gut abgedeckt, ist das Grundvoraussetzung, um «gute Resultate» entlang der sechs Bereiche der Resultatmodule zu erzielen. Sie liefern uns Aussagen zu wichtigen Erfolgstreibern. Mit dieser zweidimensionalen Herangehensweise wollen wir sicherstellen, dass das herausfordernde Thema von der analytischen Seite fundiert angegangen wird, gleichzeitig aber auch in den Managementalltag der Zielgrössen und Erfolgsmessungen integrierbar ist – dass also die Frage beantwortet werden kann: «Was bringt mir gute Subsidiary Governance?»

Zusammenfassung der Grundlagen-/Inhalts- und Resultatmodule des Subsidiary Governance Modelles:

Die sechs Subsidiary Governance Grundlagen-/Inhaltsmodule
  • Das Systemmanagement beinhaltet das Geschäftsmodell, Abhängigkeiten/Verbindungen, Erfolgstreiber/Kernkompetenzen und systemisches Denken in Kultur und Prozessen.
  • Das Mission-Management definiert die Schnittstellen zwischen dem Hauptsitz/Mutterhaus und den Niederlassungen in den Bereichen Strategie, Struktur und Kultur.
  • Das Integritätsmanagement unterstützt mit der entsprechenden Kultur und Führung, die Niederlassungsstrategie mit ethischen Grundsätzen und Verantwortungsbewusstsein im betrieblichen Alltag der Niederlassung konsistent umzusetzen.
  • Das erweiterte Stakeholder- bzw. Anspruchsgruppenmanagement stellt sicher, dass die Anspruchsgruppen bekannt und die Kauf- und Verkaufsprozesse definiert sind, die Kunden- und Mitarbeitendenzufriedenheit gemessen werden und im Führungsprozess verankert sind.
  • Das Risikomanagement beinhaltet die Identifikation und Messung von Risiken (strategisch und operativ) sowie deren Verankerung im Bewusstsein der Mitarbeitenden und im Führungsprozess.
  • Das Audit-Management ist eine Steuerungsaufgabe, um die internen Kontrollinstrumente (Finanzen, Gesetze, Systeme und Abläufe) zu überwachen, Lücken/Risiken zu dokumentieren und diese im Führungsprozess zu verankern.
Die sechs Subsidiary Governance Resultatmodule
  • Die Wettbewerbsstärke misst die Reife zum Wissensstand/Verständnis der Wettbewerbstreiber, der Kundenorientierung, eines nachhaltigen Wettbewerbsverhaltens und einer proaktiven Kultur.
  • Die Innovationsfähigkeit misst das Innovationsverständnis, das Kundenverständnis und die Innovationskultur.
  • Die Nachhaltigkeit misst das eigene Verständnis der Nachhaltigkeitstreiber, den Grad der Anspruchsgruppenunterstützung und die Nachhaltigkeit der eigenen Organisation.
  • Die Führung misst das Selbstverständnis und die Ganzheitlichkeit von Führung, die Führungsstärke sowie das Vorhandensein moderner Arbeitsweltstrategien und -konzepte.
  • Die digitale Reife misst den Umsetzungsgrad der digitalen Transformation und seiner zentralen Handlungsfelder im Unternehmen.
  • Die Umsetzungsexzellenz misst die drei Erfolgsfaktoren Umsetzungswille, Umsetzungskompetenz und Umsetzungsexzellenz in konkreten Prozessen.

Jedes dieser sechs Inhalts- resp. sechs Resultatmodule wird im Buch in einem dedizierten Kapitel erläutert.

Nutzen Sie ebenfalls das Online-Version des Subsidiary Governance Modells zu ersten Bewertung ihrer Governance-Maturität.

Patrick Renz, Nikola Böhrer & Marc K. Peter

Niederlassungen führen:

Mit Subsidiary Governance zum Erfolg

2. Auflage 2023, 127 Seiten
Springer Gabler Berlin, Open Access (doi.org/10.1007/978-3-662-66203-8)