Niederlassungen führen
Das Praxishandbuch zur Führung von Niederlassungen ist in sechs Kapitel gegliedert:
1
Weshalb Subsidiary Governance?
2
Das Subsidiary Governance Modell
3
Die Anwendung des Subsidiary Governance Modells in der Praxis
4
Die sechs Subsidiary Governance Inhaltsmodule (Grundlagenmodule)
5
Die Auswirkungen guter Subsidiary Governance auf relevante Resultatgrössen
6
Subsidiary Governance: Fallbeispiel, Checkliste und Anwendungsarten
Nachfolgende Take-Aways fassen die einzelnen Kapitel zusammen:
Take-Aways Kapitel 1: Subsidiary Governance
- Governance beinhaltet die zwei Kernelemente Führung und Kontrolle (Direction and Control).
- Corporate Governance ist ein System zur Führung und Kontrolle von Unternehmen.
- Subsidiary Governance – wie in diesem Buch beschrieben – ist ein prozessorientiertes System, mit welchem Niederlassungen strategisch geführt, integrativ gemanagt und ganzheitlich kontrolliert werden, auf unternehmerische und ethisch-reflektierte Weise, sowie angepasst an den jeweiligen Niederlassungskontext
- Subsidiary Governance ist unter anderem essentiell zum Schutz von Vermögen und Interessen der Anteilseigner (Shareholder).
- Governance Gaps sind Diskrepanzen zwischen den normativ-strategischen Vorgaben des Hauptsitzes und der operativen Umsetzung in den Niederlassungen.
Take-Aways Kapitel 2: Subsidiary Governance Modell
- Das Modell besteht aus sechs Inhalts- und sechs Resultatsmodulen.
- Die sechs Inhalts- bzw. Grundlagenmodule (System-, Mission-, Integritäts-, erweitertes Stakeholder-, Risiko- und Audit-Management) bestimmen die Themen für gute Führung und Kontrolle einer Niederlassung.
- Die sechs Resultatsmodule (Wettbewerbsstärke, Innovation, Nachhaltigkeit, Führung, digitale Reife, Umsetzungsqualität) messen den Erfolg der praktischen Umsetzung in den Niederlassungen.
Take-Aways Kapitel 3: Die Anwendung des Subsidiary Governance Modells in der Praxis
- Der Reifegrad der eigenen Subsidiary Governance sowie mögliche Governance Gaps lassen sich mithilfe von gezielten Checks und Fragen eruieren.
- Unternehmen können sich entlang von Reifestufen in ihrer Subsidiary Governance weiterentwickeln.
- Nutzen Sie die Checkliste und das Praxisbeispiel im letzten Teil des Buches.
- Nutzen Sie das Subsidiary Governance Tool auf www.niederlassungen.ch zur Messung von Reifegrad und möglichen Governance Gaps.
Take-Aways Kapitel 4: Die sechs Subsidiary Governance Inhaltsmodule (Grundlagenmodule)
- Systemmanagement basiert auf dem St. Galler Management-Modell und beinhaltet das Geschäftsmodell, Abhängigkeiten/Verbindungen, Erfolgstreiber/Kernkompetenzen und systemisches Denken in Kultur und Prozessen. Es beinhaltet auch die Verantwortung der Führung, die Organisation zu einer systemisch denkenden und agierenden Organisation zu entwickeln.
- Mission Management definiert die Schnittstellen zwischen dem Hauptsitz/Mutterhaus und den Niederlassungen in den Bereichen Strategie, Struktur und Kultur (niederlassungsspezifische Strategien, Erfolgskennziffern, Aufbau- und Ablauforganisationen, Schlüsselpersonen/Nachfolgeplanung sowie Kultur als Führungsaufgabe).
- Integritätsmanagement unterstützt mit der entsprechenden Kultur und Führung, die Niederlassungsstrategie mit ethischen Grundsätzen und Verantwortungsbewusstsein im betrieblichen Alltag der Niederlassung konsistent umzusetzen.
- Erweitertes Stakeholder- bzw. Anspruchsgruppenmanagement stellt sicher, dass die Anspruchsgruppen bekannt und die Kauf- und Verkaufsprozesse definiert sind, die Kunden- und Mitarbeitendenzufriedenheit gemessen werden und im Führungsprozess verankert sind.
- Risikomanagement beinhaltet die Identifikation und Messung von Risiken (strategisch und operativ) sowie deren Verankerung im Bewusstsein der Mitarbeitenden und im Führungsprozess.
- Audit Management ist eine Steuerungsaufgabe, um die internen Kontrollinstrumente (Finanzen, Gesetze, Systeme und Abläufe) zu überwachen, Lücken/Risiken zu dokumentieren und diese im Führungsprozess zu verankern.
Take-Aways Kapitel 5: Die sechs Subsidiary Governance Resultatsmodule
- Wettbewerbsstärke misst die Reife zum Wissensstand/Verständnis der Wettbewerbstreiber, der Kundenorientierung, eines nachhaltigen Wettbewerbsverhaltens und einer proaktiven Kultur.
- Innovationsfähigkeit misst das Innovationsverständnis, das Kundenverständnis und die Innovationskultur.
- Nachhaltigkeit misst das eigene Verständnis der Nachhaltigkeitstreiber, den Grad der Anspruchsgruppenunterstützung und die Nachhaltigkeit der eigenen Organisation.
- Führung misst das Selbstverständnis und die Ganzheitlichkeit von Führung, die Führungsstärke sowie das Vorhandensein moderner Arbeitsweltstrategien und -konzepte.
- Digital Reife misst den Umsetzungsgrad der digitalen Transformation und seiner zentralen Handlungsfelder im Unternehmen.
- Umsetzungsexzellenz misst die drei Erfolgsfaktoren Umsetzungswille, Umsetzungskompetenz und Umsetzungsexzellenz in konkreten Prozessen.
Take Aways Kapitel 6: Fallbeispiel, Checkliste und Anwendungsarten
- Self-Assessments der Subsidiary Governance werden in der Regel nach Region und/oder Profitcenter durchgeführt.
- Sie finden statt in Zusammenarbeit mit strategischen Partnern (z.B. in Zusammenhang mit industriespezifischen Audits) oder im Rahmen des jährlichen Strategieentwicklungsprozesses.
Patrick Renz, Nikola Böhrer & Marc K. Peter
Niederlassungen führen:
Mit Subsidiary Governance zum Erfolg
2. Auflage 2023, 127 SeitenSpringer Gabler Berlin, Open Access (doi.org/10.1007/978-3-662-66203-8)